aus der Reihe: Gottscheer Flüchtlingsschicksale

Das Vermögen wurde genau erfaßt

von Franz Novak,
Kummerdorf Nr. 8,
Baden bei Wien

..
pdf

Ich bin am 04. 12. 1920 in Kummerdorf Nr. 8 geboren. Mein Vater war Wilhelm Novak und meine Mutter Aloisia, geb. Rauch. Ungefähr im Jahre 1904 gingen mein Vater und meine Mutter getrennt nach Amerika und haben dort einige Jahre gelebt und verdient. Im Jahre 1911 sind sie zurückgekommen und haben unser Haus, Bitschaisch, gekauft. Im gleichen Jahre haben sie geheiratet und im Mai 1912 wurde der Bruder Ferdinand gebo­ren. Der Vater fuhr 1913 wieder nach Amerika, um das nötige Geld für den Ausbau des Hauses und der Wirtschaftsgebäude zu verdienen. Im Jahre 1920 kam er wieder zurück, und mit dem gesparten Geld wurde das stattliche Haus erbaut und die nötigen Nebengebäude instandgesetzt. Im Dezember des gleichen Jahres wurde ich geboren und zwei Jahre später meine Schwester Irma. Im Jahre 1927 war es wieder so weit, daß mein Vater nach Amerika auswanderte, er mußte von Canada nach den USA schwarz über die Grenze gehen. Der Besitz wurde in der Zwischenzeit mit Hilfe des knapp 15 Jahre alten Bruders Ferdinand bewirtschaftet. Es waren ca. 10 Stück Rinder und Pfer­de und 4 – 6 Schweine in den Stallungen. Im Jahre 1928 kaufte mein Vater in Amerika den Besitz Kummerdorf Nr. 1, den er drü­ben dem Besitzer ausbezahlte. Im Jahre 1932 starb der Großvater und wir erbten den Besitz Nr. 9, Obersteinarsch. Daneben wurde mit dem vom Vater verdienten Geld in Amerika das Haus voll-ständig fertig gebaut und eine große Scheune neu errichtet. Er kam 1933 schwer krank aus Amerika zurück und ist nach ca. 3 Monaten mit 49 Jahren zu Hause gestorben. Die Mutter hat dann mit Hilfe des Bruders und der Schwester den Besitz weiter geführt. Mein Bruder hat im Jahre 1939 geheiratet und einen Viertelbesitz dazu gekauft: Matteisch in Kummerdorf Nr. 3. Damit war der ganze Besitz mit dem Gemeindeanteil über 100 ha groß. Es war der größte Besitz in der Gemeinde Nesselthal. Das mir zustehende Erbteil waren die Besitzungen Haus Nr. 2 und Nr. 9 betrug insgesamt 36,9 ha. Davon waren 24,5 ha Wald, ca. 12 ha Wiese der Rest Weide.

Anmerkung: Herr Franz Novak hat noch Formulare vorgelegt, worin alle Grundstücke, wie sie zur Umsiedlung 1941 aufgenom­men worden sind, verzeichnet waren. Damals wurden nämlich sämtliche Grundstücke, bzw. Waldstücke durchgesehen und es wurden die Bäume gezählt. Da hat Herr Novak von seiner Mutter Aloisia Novak folgendes Formular: Name des Waldanteiles: Bodenriegel, zugehörig der Katastralgemeinde Kummerdorf. Parzelle 2451, Größe: 1 ha, 19 ar und 16 m2. So groß war dieser Waldanteil. In diesem waren Bäume der Größenklasse I mit 15-29 cm Durchmesser: 3 Stämme an Nadelholz und 400 Stämme aus Laubholz, der Größenklasse II, 30-39 cm, waren 69 Stämme an Laubholz, in der Größenklasse III, 40-49 cm waren 22 Stämme Laubholz, in der Größenklasse IV, 50 und mehr cm Durchmesser, waren 4 Stämme. Und so geht dann die Liste weiter von Wald­anteil zu Waldanteil: Oktoil, Bodenriegel, Gattertoil, Kaschtle, Ennerschroith, Ilmbühel, Gehack, Büchle, Ranschbühel, Spitzers-Tanzbühel(?), Moinle, Schuacha, Meßsteig, Schneagrube, Überwatschigers, Goißriegerle, Woizharben, Broitentoil, Deutschmannsroith. In diesen Waldanteilen wurde auch sämtlicher Jungwald gezählt, mit einem Durchmesser bis zu 15 cm. Der Waldanteil meines Bruders war bedeutend größer, er hatte über 50 ha. Das andere war Wiese und Ackerland, das auch in ver­schiedene Güteklassen eingestuft und genau vermessen wurde.

Mein Bruder Ferdinand bekam in Haselbach bei Gurkfeld, genauer später Wenische, das auf Kummerdorf umgetauft wurde, einen landwirtschaftlichen Besitz kommissarisch zur Bearbeitung zugeteilt. Meiner Mutter wurde ihr Besitz nur auf der Bank festgehalten, ohne daß sie eine Wirtschaft dafür zugewiesen bekam. Das Geld, oder die Sicherstellung in einer mir nicht bekannten Höhe, wurde angeblich auf der Bank in Marburg vorgenommen, von dem wir bis jetzt nichts mehr gehört haben. Meine Mutter arbeitete wie vorher in Gottschee bei meinem Bruder in seiner Landwirtschaft mit, ebenso wie meine Schwester Irma.

Im November 1935 kam ich nach Freistadt in Oberösterreich zu meinem Großonkel in die Lehre, der dort eine Gemischtwarenhandlung betrieb. Nach Beendigung meiner Lehre und einer kur­zen Arbeit in einer Großhandlung mußte ich im März 1939 wieder nach Gottschee zurückkehren, da die jugoslawischen Behörden meinen Paß nicht verlängerten. Nach meiner Rückkehr war ich vorerst bei meinem Bruder in der Landwirtschaft tätig, bekam dann einen Posten in der Gottscheer Genossenschaft, wo ich die Heimarbeiten der Gottscheer, besonders die Holzarbeiten übernommen habe, sie verpackte und zum Versand nach Berlin brachte. Ich habe heute noch in meiner Wohnung in Baden Holzteller und andere Heimarbeiten aus jener Zeit, die das Brandzeichen der Gottscheer Heimarbeiten tragen. Zum Zwecke des Vertriebes in Deutschland wurden auch Prospektmappen ausgegeben, mit den Bezeichnungen der einzelnen Gegenstände, die in Heimarbeit erzeugt wurden wie: Teller, Putscherlein, Taschen, Gürtel, Lesezeichen, usw. Während meiner Tätigkeit in der Stadt Gottschee bemühte ich mich in der Gemeinde Nesselthal um den Aufbau der Jugendgruppen im Schwäbisch-deutschen Kulturbund, was mit Hilfe zahlreicher Mitarbeiter sehr gut gelungen ist. Die Heimarbeiter haben viel gesungen, aber auch das Ausgleichsturnen wurde gefördert. Daneben wurde natürlich auch über das Weltgeschehen gesprochen und wir haben versucht, das deutsche Volkstum wachzuhalten oder wachzurütteln. Mein Bruder hatte nach Zulassung des Schwä­bisch-deutschen Kulturbundes in der Gemeinde Nesselthal diesen Verein aufgebaut und meine Schwester hat sich der weibli­chen Jugend angenommen. Nachdem ich dann die Jugend organisiert hatte, mein Schwager war offiziell der Obmann, war unsere Familie sehr rege völkisch tätig. Mein Bruder und meine Schwester leben beide noch in Graz.

Nachdem die Umsiedlung beschlossen war, wurde ich der Volks­gruppenführung als Mitarbeiter zugeteilt. Ich wurde auf das Land hinausgeschickt, um den Landwirten beim Ausfüllen der Bögen behilflich zu sein, bzw. diese zu korrigieren.

Anschließend war ich dann bis zur Umsiedlung mit Vorbereitun­gen für diese beschäftigt. Neben einigen anderen Männern wurde mein Bruder in das vorgesehene Umsiedlungsgebiet gesandt, um den Umsiedlern die Gebäude zuzuteilen. Er war in der Lage, uns das Ansiedlungsgebiet schriftlich mitzuteilen. Von der Umsiedlungsbehörde wurde uns genau vorgeschrieben, was wir mitnehmen durften. Das haben wir in Kisten, Koffer und Fässer verpackt oder auf andere Art zum Transport bereitgestellt. Ich wurde als Transportleiter für eine Gruppe eingeteilt. Zu dieser Gruppe gehörten die Hausgemeinschaften: Novak Ferdinand, Kummerdorf 8; Fellacher Josef, Tanzbühel 1; Vogrin Josef, Tanzbühel 3; Mantel Maria, Kummerdorf 1; Jonke Gustav, Kummerdorf 5; Verderber Ernst, Kummerdorf 6; Kosar Georg, Kummerdorf 10; Progeri Maria, Kummerdorf 12; Lackner Johann, Altfriesach 9; Stalzer Wilhelm, Altfriesach 12; Kump Aloisia, Altfriesach 15; Stalzer Alois, Altfriesach 17; Kump Johann, Altfriesach 18 und Agnitsch Katharina, Altfriesach 25.

Die Transportverzeichnisse dieser Gruppe konnte ich über alle Schwierigkeiten retten, ich habe sie vor mir liegen. Als Beispiel, was von einer Hausgemeinschaft mitgenommen wurde, nenne ich diese von Novak Ferdinand, Kummerdorf 8, Umsiedlungsnummer V/18129:

3 Kisten mit Wäsche und Geschirr, 14 Möbelverschläge, 12 Kisten mit Wäsche und Kleidern, 8 Fässer mit Geräten, 4 Bottiche, 1 Hobelbank.

An Fahrzeugen: ein Federwagen, 3 Wagenfuhr­werke, 1 Schlitten, ein Ausfuhrschlitten, ein Fahrrad.

An Geräten: 2 Pflüge, 1 Egge, 4 verschiedene Maschinen.

An Vieh: ein Pferd, eine Milchkuh, 1 Schwein.

Wir wurden zuerst in Haselbach in einem Haus untergebracht, von dem wir nach kurzer Zeit in ein anderes umziehen mußten. Nach einigen Monaten wurde meinem Bruder eine andere Landwirtschaft zugeteilt, die bestand aus 3 früheren Landwirt­schaften. Diesen Betrieb hatte er kommissarisch zu verwalten. Dazu gehörte auch ein Weingarten. Die zu bewirtschaftende Landwirtschaft war ziemlich groß. Neben seiner Frau half auch meine Schwester Irma und die Mutter mit, dazu einige Hilfs­kräfte, die uns zugeteilt wurden. Mein Bruder war dann ab dem Jahre 1944 zeitweise zum Volkssturm eingeteilt. Er mußte mit Unterbrechnungen im Ansiedlungsgebiet Dienst tun, zur Verteidigung gegen die Partisanen. Wir persönlich hatten keine Parti­sanenüberfälle zu erleiden, aber ich hörte selbst im Herbst 44, als ich das erstemal in Urlaub fahren konnte, in der Nacht auf dem Berge die Partisanen singen.

Kurze Zeit nach der Ansiedlung begann ich bei der DAG, das war die Deutsche Ansiedlungsgesellschaft, in Rann im Büro zu arbei­ten. Das dauerte nicht lange, da wurde ich zur Musterung nach Gurkfeld vorgeladen. Die Musterung war von der Waffen-SS. Es war nicht unbedingt Zwang dort zu erscheinen, aber es sind fast alle dort angetreten. Die Musterung war damals sehr streng, und es wurden nur ca. 20 % der Angetretenen als tauglich befunden. Darunter war auch ich und wurde für den 15. April nach Berlin einberufen. Damit war meine Tätigkeit bei der DAG beendet.

Ich erhielt meine Ausbildung in Berlin-Lichterfelde. Die war sehr streng und anstrengend, aber dadurch haben wir auch Kondition bekommen. Gemeldet hatte ich mich zu den Panzern, berufen wurde ich zur Artillerie und gelandet bin ich bei der Infanterie, wo ich dann den Granatwerfern zugeteilt wurde. Wir haben dann fleißig in Frankreich an den Granatwerfern 8 cm geübt. Anfang Dezember 1942 wurden wir verschiedenen Impfungen unterzo­gen und bekamen Tropenuniformen ausgefolgt, da wir nach Nordafrika eingeschifft werden sollten. Dazu kam es nicht, denn eines Tages hieß es antreten, die Tropenuniformen abgeben und wir mußten Watteuniform anziehen und Filzstiefel fassen und ab ging es nach Rußland. Nach der Reise über Norddeutschland, Ostpreußen, bis fast Leningrad kamen wir Richtung Charkov und wurden südlich von Bielgorod ausgeladen. Es bestand damals praktisch keine Front, da alles in Auflösung begriffen war und wir haben Charkov wieder in Besitz genommen und uns östlich davon festgesetzt und dadurch den großen Teil einer Infanteriedivision gerettet, der völlig erschöpft und ohne Verpflegung dastand. Nach wechselvollen Kämpfen konnte die Front bei Charkov stabilisiert werden und wir rückten Richtung Bielgorod vor, das wir auch noch nahmen, um dann in Bereitstellung zu gehen und uns wieder aufzufrischen und zu ergänzen. Das war etwa im April 43. Wir wurden dann östlich von Charkov in Ljobotin (?) einquartiert, wo wir mit den Neudazugekommenen die ganze Ausbildung machten und uns für kommende Einsätze vorbereiteten. Mit der russischen Zivilbevölkerung hatte ich gute Kontakte, sie war sehr freundlich zu uns. Ein großer Teil meiner Kameraden hat es ebenso erlebt. In den Quartieren, in die wir eingeteilt waren, haben wir wie zu Hause gelebt. Wir haben unsere Rationen abgegeben, die haben für uns gekocht, die sind für uns aufgestanden in der Früh, damit wir vor der Ausbildung ein gutes warmes Frühstück hatten, dafür haben sie dann wieder unsere Lebensmittel auch für sich verwenden können. Sie haben uns auch einen Machorka gegeben, wenn wir nichts zu rauchen hatten.

Mit der Division „Das Reich“ und der Division „Totenkopf“ bil­deten wir dann das SS-Panzerkorps und wurden mit den neu an die Front gekommenen Tigern und Königstigern, sowie Panthern ausgestattet. Am 4. Juli 1943 wurden wir auf unserem LKW ver­laden und in die Bereitstellungsräume an die Front nördlich von Bielgorod gebracht, wo wir am Morgen des 5. Juli angreifen soll­ten. Um 3 Uhr früh begann die Artillerievorbereitung, daneben starke Fliegereinsätze und Nebelwerfer, die ich zum ersten Mal dort erlebte. Nachdem diese Vorbereitung beendet war, trat unsere Kompanie zum Angriff an, wir kamen ohne einen Schuß bis ca. 20 m an die russischen Stellungen heran, dort wurden wir dann stark unter Feuer genommen und mußten in Deckung gehen und nach schweren Kämpfen erst die Stellung nehmen. Das Ergebnis war, daß am Abend von 145 Mann unserer Kom­panie nur mehr 15 unverwundet übrig geblieben sind. Wie dann die gefangenen Unteroffiziere aussagten, ist ein deutscher Soldat am Abend vorher zu den Russen übergelaufen und hat genau die Zeit angegeben, wann wir kommen würden. Es war die letzte große Kesselschlacht der deutschen Wehrmacht, es sollte der Kessel bei Kursk (?) abgeschnitten werden. Vom Norden her griff die Armee unter Generalfeldmarschall Model an und wir vom Süden. Wir sind weit vorgestoßen, aber die Nordfront ist stecken-geblieben. Damit kam es dann zum Stillstand unseres Angriffes. Und wir mußten uns gegen schwere Angriffe verteidigen. Am Vormittag des 11. Juli wurde ich durch einen Granatwerfereinschlag ganz in der Nähe am rechten Bein schwer verwundet und wurde von Kameraden nach rückwärts gebracht, dann mit Schützenpanzerwägen in ein Reservelazarett, von wo ich in der Nacht mit einer JU 52 als Schwerverwundeter zurückgeflogen hätte werden sollen. Die wurde aber leider bei der Landung von den Russen abgeschossen. Deshalb wurden wir auf Lastwagen, die mit Stroh ausgelegt waren, verladen und über 80 km in die Nähe von Charkov gebracht. Dort wurde ich in einem Zeltlazarett endlich operiert und mit einem Sanitätszug nach Poltava in das Reservelazarett überstellt. Nach 6 Wochen Aufenthalt in Poltava wurde ich nach Kiew verlegt und dann nach einiger Zeit nach Neiße in Oberschlesien. In der Zwischenzeit wurde ich immer wieder operiert und habe ein halbes Jahr nur auf dem Rücken gelegen. Im Jänner 1944 wurde ich auf Ansuchen mit dem Lazarettzug nach Linz in Oberösterreich gebracht. In Linz wurde ich beinamputiert und nach einigen Wochen, sobald ich gehfähig war, in das Lazarett nach Freistadt verlegt. Im Herbst 1944 bekam ich einen Heimaturlaub zugesprochen, war ca. 4 Wochen in Gurkfeld bei meinem Bruder und meiner Mutter zu Hause. Durch meine schwere Verwundung war es mir auch möglich, einige Sachen aus der Untersteiermark heraufzubringen. Meine Schwester durfte als Begleitperson mit mir fahren und dadurch konnten wir einige Kleidungsstücke und einige Haushalts- und Küchengeräte retten. Das Kriegsende erlebte ich in Freistadt, im Lazarett, teils ambulant, teils stationär, arbeitete dann bis 1947 bei meinem Onkel in der Gemischtwarenhandlung, soweit es auf Grund meiner Verwundung möglich war. Dann war ich ein Jahr als Holzschnitzer tätig und habe mich in dieser Zeit verehelicht. Im April 1948 trat ich in die Filiale einer Elektrofirma in Freistadt als Verkäufer ein und war nach einigen Jahren dort der Filialleiter. Es gelang mir, diese Filiale zu einer der größten zu entwickeln, wo ich dann bis zu meiner Pensionierung krank­heitshalber im Jahre 1966 tätig war, zum Schluß als Filialdirektor. Ich konnte mir eine gute Existenz aufbauen, daneben eine Familie gründen. Wir haben 4 Kinder: 3 Söhne und eine Tochter. Die Kinder sind alle gut versorgt. Die Tochter, das jüngste Kind, ist Hauptschullehrerin, die anderen haben verschiedene Berufe. Ich habe vier Enkelkinder. In Freistadt hab ich auch ein Haus gebaut. Neben meiner Tätigkeit widmete ich mich auch dem öffentlichen Leben, wo ich in den verschiedensten Bereichen tätig war. Auf Grund meiner Verwundung war ich langjähriger Funktionär des Kriegsopferverbandes, sowie Förderungsmitglied des Kameradschaftsbundes Freistadt. Daneben war ich 13 Jahre ÖVP-Gemeinderat in Freistadt und als Folge meiner politischen Tätigkeit auch stellvertretender Hauptbezirksparteiobmann sowie auch Hauptbezirksparteiobmann des Österreichischen Arbeiter und Angestelltenbundes. Nach meiner Pensionierung nahm ich mich der älteren Generation an und habe den Pensionistenbund der Stadt und im Bezirk Freistadt aufgebaut, einer der mitgliederstärksten in Oberösterreich. Daneben war ich einige Zeit Arbeiterkammerrat in Linz und habe alle diese Funktionen auf Grund meiner Übersiedlung nach Baden bei Wien nach und nach zurückgelegt. Für meine Tätigkeit dort wurde ich von ver­schiedenen Seiten geehrt und bin auch jetzt in Baden im Vereinsleben tätig, besonders im Kriegsopferverband, Kameradschaftsbund sowie Seniorenbund. Auf landsmannschaftlichem Gebiet habe ich mich soweit als möglich von den Anfangsjahren an betätigt. Zuerst in Linz bei der Gründung der Landesgruppe Oberösterreich als Zweigstelle von Graz. Ich war seit der Gründung Mitglied des Vereins in Graz und auch beim Kauf der Gedächtnisstätte in Krastowitz bei Klagenfurt beteiligt. Meine Gattin ist zwar eine Badnerin, aber eine begeisterte Gottscheerin und wir nehmen an den Veranstaltungen in Graz und Klagenfurt teil und besuchen jedes Jahr mindestens einmal die Heimat Gottschee, von der besonders meine Frau begeistert ist.

Quellenangaben:

1330 – 1941  Gottschee
Die ehemalige deutsche Sprachinsel
Heft 4 und 5

Bearbeitet von:
Wilhelm Lampeter und Ludwig Kren
Herausgeber:
Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland

Weilheim 1994