Pfarren im Unterland

Gottschee-Karte

Übersichtskarte mit den Kirchen und Kapellen des Unterlandes

Pfarre Mösel mit Expositur Oberskrill (Dekanat Gottschee)

Die Lokalkaplanei Mösel wurde im Jahre 1509 zur Pfarre erhoben.

Zur Pfarre Mösel gehörten die Orte Dumbach (Suhi potok), Küchlem (Kuhlarji), Niedermösel (Spodnji mozelj), Oberfliegendorf (Muha vas), Obermösel (Mozelj), Oberpockstein (Zgomji Pokstain), Oberskrill (Zdihovo), Otterbach (Kacje potok) , Reintal (Rajndol), Suchenreuther (Urgraja), Unterfliegendorf (Turkova draga), Unterskrill (Skrilj), Verderb (Ferderb), Verdreng (Ferdreng) und an der Kulpa: Troller, Mittermühle und Grgl (Schneeberger).

 

Kirchen und Kapellen in der Pfarre Mösel:
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Obermösel

Die erste Kirche entstand sicher nach der großen Einwanderung um das Jahr 1360. Wie lange sie bestanden hat, kann nicht angegeben werden, denn im Jahre 1511 erschütterte ein gewaltiges Erdbeben das Gottscheer Ländchen, durch welches die meisten Kirchen zerstört wurden. Nachdem Mösel im Jahre 1509 zur Pfarre erhoben wurde, baute man die neue Kirche im Jahre 1520, die bis zum Jahre 1750 in ihrer Größe erhalten blieb und dann umgebaut und vergrößert wurde. In dieser Größe besteht die gut erhaltene. dem hl. Leonhard geweihte Pfarrkirche noch heute.

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Durnbach

Die im 18. Jahrhundert erbaute, mit Schindeln gedeckte, Filialkirche hat den hl. Apostel Andreas als Schutzpatron. Heute wird sie als Unterstand benützt und ver- fällt zusehends. Der Gottscheer Altsiedlerverein Peter Kosler in Laibach hat sich das Ziel gesetzt, die Kirche vor dem Verfall zu retten.

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Niedermösel (Ruine 1964)

Die Filialkirche St. Ambrosius wurde bereits im 16. Jh. erwähnt, im 17. Jh. erneuert und im 2. Weltkrieg zerstört.

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Oberskrill

Die Expositurkirche von Möse1, der Schmerzhaften Mutter Gottes geweiht, wurde 1702 erbaut. Nachdem 2. Weltkrieg war die Kirche noch unversehrt. Am 29. November 1954 erlebte sie das Schicksal der meisten Gottscheer Kirchen. Sie wurde mutwillig zerstört und abgerissen.

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Reintal

Die Filialkirche zur hl. Dreifaltigkeit aus dem 17. Jahrhundert diente um 1950 als Schuppen und wurde einige Jahre später abgerissen

Reintal

Die Schutzengelkirche 1751 in der Mitte des Dorfes errichtet, diente ohne Turm bis etwa 1965 als Stall. Das Abbruchjahr ist nicht bekannt.

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Unterskrill

Aus dem 16. Jahrhundert stammte die Filialkirche Hl. Kreuz. Anfang der fünfziger Jahre stand die Kirche noch. Auch sie wurde 1954 dem Erdboden gleichgemacht.

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Verdreng

Die Filialkirche Johannes des Täufers wurde im 16. Jahrhundert im Zentnim des Dorfes errichtet. Von 1949 bis zu ihrem Abbruch im Jahre 1952 diente sie als Strafgefangenenküche im ehemaligen Sperrgebiet. An der Stelle der ehemaligen Kirche errichtete unser Gottscheer Landsmann Roman Janesch aus Verdreng eine kleine Kapelle mit einem Volksaltar und auf einem noch vorhandenen Steinsockel ein selbst gefertigtes Kreuz. Alljährlich findet am 2. Sonntag im Septem,ber ein Gottesdienst zum Gedenken an die ehemaligen Bewohner des Ortes und die politisch Verfolgten statt.

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Verdreng

Die Kapelle zur hl. Jungfrau Maria auf dem Berg wurde 1636 erbaut, brannte 1882 ab und wieder aufgebaut. Auch diese kleine Wallfahrtskirche auf dem Verdrenger Berg musste um 1955 wie die meisten Gottscheer Kirchen und Kapellen weichen.

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Obermösel

Die Heiligenblut-Kapelle aus dem Jahre 1589 diente nach Kriegsende als Heustadel. In den fünfziger Jahren wurde sie abgerissen. Mauerreste sind noch vorhanden.

Oberpockstein

Einen kurzen Bestand hatte die Mariahilf-Kapelle, erbaut 1913, abgerissen um 1953.

Otterbach

Bereits im 16. Jahrhundert wurde die, dem hl. Stefanus geweihte Kapelle erwähnt. Sie wurde im 18. und 19. Jh. renoviert und bei Kriegshandlungen im 2. Weltkrieg zerstört.

Pfarre Unterlag (Dekanat Gottschee)

Anfang des 15. Jahrhunderts wurde in Unterlag eine Kaplanei errichtet. Diese wurde im Jahre 1875 zur Pfarre erhoben.

Zur Pfarre Unterlag gehörten die Orte Graflinden (Knezja lipa), Kositzenberg (Kozice), Neugereuth (Lapinje), Unterlag (Spodnji log), Ramsriegel, Römergrund, Turn, Unterpockstein (Spodnji Pokstajn) und Unterwilpen (Spodnje Vilpe).

 

Kirchen und Kapellen in der Pfarre Unterlag:
Unterlag

Die Kirche in Unterlag wurde schon am Beginn des 15. Jahrhunderts erwähnt. Der Turm trägt die Jahreszahl 1708, wurde also erst um- und zugebaut. Die jetzige Pfarrkirche wurde im Jahre 1819 an der Stelle, wo die alte stand, neu gebaut, der alte Turm aber belassen. Im Jahre 1875 wurde die Kirche St. Petrus zur Pfarrkirche erhoben. Die Kirche ist relativ gut erhalten. Auf Grund einer Initiative des Gottscheer Vereines Peter Kosler wurde sie mit einem neuen Dach versehen. Einige Renovierungsarbeiten sind noch erforderlich. Gratlinden – Die, der hl. Dreifaltigkeit geweihte Filialkirche aus dem 18. Jahrhundert wurde im Krieg zerstört. Der Verein Peter Kosler möchte noch vorhandenes Gottscheer Kulturgut der Nachwelt erhalten und will den bestehenden Glockenturm vor dem Verfall retten.

Kositzenberg

Die kleine Wallfahrtskirche zum hl. Elias auf dem Kositzenberg wurde in den dreißiger Jahren durch einen Blitzschlag zerstört und nicht mehr aufgebaut. Die Ruine ist noch vorhanden.

Neugereuth

Die kleine, der Mutter Gottes geweihte Kapelle fiel der italienischen Offensive im 2. Weltkrieg zum Opfer.

Römergrund

Auch der im 18. Jahrhundert erbauten Kapelle der hl. Schutzengel ist dasselbe Schicksal widerfahren.

Quellenangaben:

Aus dem Jahrbuch der Diözese Laibach
1932

Kren Ludwig
650 Jahre Gottschee
Festbuch 1980
1980, Eigenverlag GLM Klagenfurt

Gottscheer Kalender 2007, 1 und 5
Gottscheer Kalender 2010, 14 und 15
Gottscheer Gedenkstätte Graz-Mariatrost